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Kundenfrequenz im Detailhandel: Wie du Laufkundschaft in Umsatz verwandelst

25. April 2025

Kundenfrequenz im Detailhandel: Wie du Laufkundschaft in Umsatz verwandelst
An einem Samstag im Mai ist der Laden voll. Die Kasse klingelt, das Team schwitzt, alle sind zufrieden. Zwei Wochen später: Regen, leere Wege, Leerlauf. Und plötzlich stellt sich die Frage: Wo sind sie alle hin? Kundenfrequenz ist keine Glückssache. Sie ist steuerbar – und sie entscheidet, ob dein Geschäft brummt oder stagniert. Zeit, ihr endlich die Aufmerksamkeit zu geben, die sie verdient.

Wetter ist keine Ausrede. Es ist ein Weckruf.

In der Grünen Branche bestimmt das Wetter die Stimmung – und oft auch die Kasse. Frühling, Sonne, 20 Grad? Die Gärtnerei brummt. Regen und Kälte? Niemand kommt, selbst wenn die Regale voll sind. Viele nehmen das hin – als Naturgesetz. Aber das ist es nicht.

Frequenz ist beeinflussbar.
Mit smarter Planung, gutem Timing und digitalem Marketing lässt sich selbst der Wetterbericht nutzen. Du kannst Angebote blitzschnell ausspielen, wenn die Sonne rauskommt. Du kannst Aktionen vorbereiten, die genau dann wirken, wenn sonst Flaute herrscht. Wer vorbereitet ist, profitiert doppelt: Mehr Umsatz. Mehr Deckungsbeitrag.

Und ja, Timing ist alles.
Gerade in der Hochsaison sagen viele: „Jetzt haben wir keine Zeit für Marketing.“ Aber genau dann ist die Zeit, in der du das Eisen schmieden musst – solange es glüht. Wenn du die Frequenz nicht nutzt, verlierst du Chancen, die so schnell nicht wiederkommen.

Fixkosten sind fix – aber Frequenz nicht.
Du kannst deine Miete nicht halbieren. Aber du kannst dafür sorgen, dass mehr Menschen durch deine Tür kommen. Mehr Frequenz heisst: Mehr Kontakte. Mehr Verkäufe. Mehr Weiterempfehlungen. Wer das begriffen hat, macht Frequenz zur stärksten Währung seines Betriebs.

Vergleich von fixer und variabler Preisbildung in der Grünen Branche: linkes Diagramm zeigt konstante Preise trotz schwankender Nachfrage, rechtes Diagramm zeigt steigende Preise bei hoher Nachfrage – inspiriert von dynamischen Modellen aus der Hotellerie.
Statische Preise sind Schnee von gestern. Die Grüne Branche arbeitet oft mit fixen Preisen – unabhängig von Angebot und Nachfrage. Das ist bequem, aber nicht zeitgemäss. Der Vergleich mit dynamischen Preismodellen aus Tourismus und Hotellerie zeigt: Wer flexibel auf Nachfrage reagiert, schöpft mehr Potenzial aus. Warum also nicht auch Pflanzen im Frühling teurer verkaufen – wenn sie alle wollen?

Preisstrategie: Mach den Frühling nicht billig.

In der Hochsaison strömt die Kundschaft sowieso. Wer dann mit grossen Rabatten winkt, verschenkt wertvollen Deckungsbeitrag.
Besser: Preise selbstbewusst halten und gezielt ein, zwei Highlights aktionieren – so steuerst du die Frequenz, ohne Margen zu verbrennen.

Nebensaison: Deine unterschätzte Goldmine.

Gerade wenn es ruhig wird, liegt das Potenzial auf der Strasse.
Attraktionen, clevere Sortimente oder Mini-Events holen neue Frequenz – wichtig ist: Aufwand und Ertrag müssen im Verhältnis bleiben.
Eine kluge Aktion in der Nebensaison wirkt oft nachhaltiger als jedes Sommerfeuerwerk.

Verkaufsfläche: Weniger ist mehr.

In der Nebensaison schrumpft das Sortiment – die Verkaufsfläche sollte es auch.
Fokussierte Flächen sehen nicht nur besser aus, sie machen auch den Einkauf übersichtlicher. Freie Flächen kannst du kreativ nutzen: Ruhezonen, Partnerflächen oder starke Zweitplatzierungen, die gezielt Impulskäufe auslösen. Hier zeigen wir dir, wie eine erfolgreiche POS-Displaykonzeption aussieht.

Frequenzbringer: Regelbedarf clever nutzen.

Was Kund*innen regelmässig brauchen, bringt sie auch regelmässig zurück.
Regionale Lebensmittel, Tiernahrung oder Poolbedarf funktionieren, wenn das Drumherum stimmt: Beratung, Verfügbarkeit, Sortimentstiefe. Zusatzsortimente sind keine Beilage – sie sind strategische Frequenztreiber.

Erfolg braucht Regelmässigkeit.

Erfolgreiche Konzepte entstehen nicht über Nacht. Wer dranbleibt, zuhört und Angebote laufend optimiert, baut echte Kundenbeziehungen auf. Nicht jede Idee zündet sofort – aber Kontinuität ist der Unterschied zwischen Hype und nachhaltigem Erfolg.

Umsatz auch ohne Öffnungszeiten.

Selbstbedienung funktioniert – und wird erwartet.
Ein kleiner Bereich mit Geschenkartikeln oder Mitnahmeprodukten, bargeldloses Bezahlen mit Twint, einfache Videoüberwachung: So generierst du Frequenz und Umsatz auch dann, wenn die Türen offiziell geschlossen sind.

Liniengrafik zeigt Jahresverlauf von Internet-Suchanfragen 2023 für Begriffe wie „Garten“, „Pflanzen“, „Gartencenter“ und „Auto kaufen“. Saisonaler Peak bei Gartenthemen im Frühling – deutlich über anderen Bereichen.
Digitale Neugier schlägt PS: Suchanfragen zu „Garten“ und „Pflanzen“ explodieren jedes Jahr ab März – deutlich vor klassischen Konsumthemen wie „Auto kaufen“. Für die Grüne Branche bedeutet das: Wer online sichtbar ist, hat einen entscheidenden Vorsprung. Suchverhalten zeigt Bedürfnisse – und wer diese erkennt, steuert nicht nur Frequenz, sondern auch Relevanz.

Digitales Marketing: Relevant bleiben – nicht nur im Frühling.

Viele setzen im Frühling alles auf eine Karte. Danach: Funkstille. Ein Fehler.
Wer das ganze Jahr über im Gespräch bleibt, gewinnt langfristig Frequenz und Vertrauen.
Die Natur ändert sich mit dem Wetter – dein Marketing auch:

  • Trockener Sommer? Bewässerungssysteme, Schattierlösungen pushen.

  • Regnerische Wochen? Schneckenschutz und Pflanzenstärkungsmittel ins Rampenlicht stellen.

Digitale Kanäle ermöglichen schnelle Reaktionen – und machen aus Wetterlaunen Umsatzchancen.

Neue Zielgruppen? Liegen näher als du denkst.

Gesellschaftliche Trends schaffen neue Bedürfnisse – und neue Kund*innen.
Wer früh reagiert, profitiert:

  • Urban Gardening: Junge Städter*innen suchen grüne Inseln. Kräuter, Gemüsesetzlinge, DIY-Sets boomen.

  • Biodiversität: Insektenfreundliche, heimische Pflanzen statt steriler Rasenflächen.

  • Nachhaltigkeit: Regionalität, kurze Transportwege, umweltschonende Produkte sind kein Nice-to-have mehr, sondern Erwartung.

  • Klimawandel: Schattenspender, Regenwasserspeicher, Dachbegrünung – gefragt wie nie.

  • Innenraumbegrünung: Mehr Homeoffice = mehr Bedarf an grünen Wohlfühloasen.

  • Pflanzenschutz: Immer mehr Wirkstoffe verschwinden vom Markt. Wer Alternativen wie Nützlinge oder Stärkungsmittel bietet, punktet.

  • Neue Gartennutzung: Schluss mit Thuja-Hecken und toten Rasenflächen. Gefragt sind lebendige, nachhaltige Lebensräume für Mensch, Tier und Natur.

Visualisierung von Kundensegmenten im Gartenbau: Bestehende Kundengruppen (Gartenliebhaber und Selbstversorger) sowie potenzielle Zielgruppen mit Interesse an Biodiversität, Insektenfreundlichkeit, Nachhaltigkeit, Schattenlösungen und Klimapflanzen.
Zielgruppe erkannt – Potenzial entfesselt: Die meisten Gärtnereien fokussieren auf bestehende Gartenliebhaber und Selbstversorger. Aber da draussen wartet eine neue Welle: Menschen, die nach Biodiversität, Nachhaltigkeit und klimaresilienten Lösungen suchen. Wer sein Angebot daran ausrichtet, erreicht nicht nur neue Kund*innen – sondern bleibt auch langfristig relevant.

Kundendienst, der nicht nur bedient, sondern begeistert.

Guter Service ist heute kein Extra. Er ist das Herzstück deines Erfolgs.
Viele glauben noch immer, Service bedeute „freundlich sein“ oder „Probleme abwickeln“. Das reicht längst nicht mehr.

Unsere klare Empfehlung:
Service muss Erlebnisse schaffen, die bleiben. Nicht Zufriedenheit ist das Ziel – sondern Begeisterung.

Was heisst das konkret für die Grüne Branche?

  • Beraten, bis alle Fragen geklärt sind. Nicht bis die Schlange kürzer wird.

  • Überraschen statt abfertigen. Kleine Aufmerksamkeiten, ehrliche Empfehlungen, echte Wertschätzung – das bleibt hängen.

  • Dein Team als Markenbotschafter*innen. Wer Werte lebt, baut Beziehungen. Und Vertrauen.

  • Den Einkauf zum Erlebnis machen. Persönlich, herzlich, individuell – so, dass kein Onlineshop dagegen ankommt.

Service ist der wahre Gamechanger, wenn Produkte und Preise vergleichbar sind.
Wer Menschen nicht nur bedient, sondern berührt, gewinnt mehr als treue Kundschaft:
Er gewinnt Fans. Und Advokaten – echte Botschafter, die ein eigenes Interesse daran haben, dass dein Geschäft floriert.

Inspiration wächst auch ausserhalb deines Gartens.

Andere Branchen kämpfen mit den gleichen Herausforderungen – und einige meistern sie meisterhaft.
Warum brummen manche Restaurants an abgelegenen Orten? Warum laufen kleine Bäckereien besser als Läden an Toplagen?
Weil sie Trends früh erkennen, mutig neue Wege gehen – und Kundschaft nicht verwalten, sondern begeistern.

Wer mutig über den Tellerrand schaut, findet Ideen, die sich auch auf die Grüne Branche übertragen lassen.
Und manchmal ist der beste nächste Schritt nicht eine grössere Gärtnerei – sondern eine cleverere.

Adressen sind Kapital. Punkt.

Ohne gepflegte Kundendaten verpufft jede noch so gute Aktion.
Kundenkarten, gezielte Gewinnspiele, regelmässige Newsletter – sie schaffen direkte Zugänge zu deiner Kundschaft.
Und je besser du deine Kontakte pflegst, desto stärker wächst deine Reichweite. Und dein Umsatz.

Adresspflege ist kein nettes Extra. Sie ist die Basis deiner Zukunft.

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Autor
Author Portrait
Bernhard Schmid

Leiter Sales & strategisches Consulting

Bernhard Schmid besitzt einen Abschluss als Gartenbau Ingenieur FH und einen Bachelor Abschluss in Marketing. Er arbeitet seit über 20 Jahren in der Grünen Branche in unterschiedlichen (Marketing) Positionen. Unter anderem war er Geschäftsführer eines grossen Gartencenters und leitete für einen Unternehmerverband eine Abteilung. Heute profitieren die Kunden bei der Media Concept Group von diesen langjährigen Erfahrungen und er teilt sein Wissen auf diesem Blog.

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