Wie ist die Verkaufssaison 2024 angelaufen – wo steht die Branche?
16. Mai 2024
Datum
16. Mai 2024
Autor
Robert Wacker
Geschäftsführer Media Concept Group
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Es gibt viele Frühindikatoren für Entwicklungen! Mit Sicherheit ist der Verlauf der Verkaufssaison für Viola und Primula einer der wichtigen Indikatoren, ob die Branche mit guter Stimmung in das Jahr startet oder ob die Beet- und Balkonpflanzensaison bereits mit einer «Katerstimmung» beginnt. Für das Frühjahr 2024 können wir festhalten, dass überall in der Branche der Optimismus nach der Absatzentwicklung im März und April gut war. Wie es generell steht und welche Trends zu beobachten sind, beleuchten wir in unserem Blogbeitrag.
Die IPM Essen 2024 zeigte bereits einigen Optimismus innerhalb der «grünen Branche». Dieser speiste sich vor allem aus der Erwartung, dass Konsumentinnen und Konsumenten in ganz Europa durch die aktuellen Rahmenbedingungen eher sparen, als hohe Budgets für teure Anschaffungen oder Reisen verwenden. Die Erwartung war somit, dass ein verstärkter «Cocooning-Effekt» im Frühjahr und Sommer 2024 einsetzen wird, der sich positiv auf unsere Branche auswirken könnte.
Nun läuft die Verkaufssaison für Beet- und Balkonpflanzen bereits einige Wochen und wir können sehen, dass sich diese Erwartung bestätigt. Die Endverbraucherinnen und Endverbraucher zeigen in Gärtnereien, Gartencentern, Baumärkten und bei Grossverteilern keine Kaufzurückhaltung, was Pflanzen angeht. Die Pflanzenproduzenten, mit denen wir sprechen sind mit den Verkaufszahlen sehr zufrieden und insgesamt werden Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahr erwartet.
Schauen wir etwas genauer hin! Welche Trends setzen sich fort? Was ist in dieser Frühjahrssaison besonders auffällig?
Der Anteil von höherpreisigen «Grosspflanzen» wächst
Es gibt offensichtlich wieder die Bereitschaft auch Pflanzen zwischen 20.00 und 50.00 EUR zu kaufen, wenn diese etwas Besonderes zu bieten haben. Die nachfolgenden Bilder zeigen einige Beispiele:
Solitärhortensien der verschiedenen Marken
Fuchsien, die sonst nur in Ampeln oder 12 cm angeboten wurden, finden sich nun im 19 cm Container
Gemischte Bepflanzungen kennen wir seit Jahren – der Trend wir offensichtlich wieder verstärkt
Solitärs wie z.B. von Diplandenia oder Bougainvillea werden stark nachgefragt
Einfluss von Verpackungen auf das Verkaufsergebnis
Ganz offensichtlich ist es besonders erfolgreich, wenn Pflanzen in grossformatigen «potcovern» angeboten werden. Nachweisslich liegen die Verkaufszahlen höher. Bei Kräutern, die nach wie vor «boomen», werden fast ausschliesslich Produktverpackungen (Sleeves) aus Papier eingesetzt.
Bemühungen zur Nachhaltigkeit
Die grossen Mengen an Transporttrays lassen den «Altplastikberg» anwachsen. Zunehmend mehr Produzenten und Grossverteiler setzen auf Trays aus Altpapier. Unsere Bilder zeigen einige Beispiele am Point-of-Sale.
Trend zu «essbarem» ungebrochen
Sowohl Setzlinge als auch Produkte, die fast fertig kultiviert sind, erfreuen sich grosser Beliebtheit und sind wichtige Umsatzträger. Cherrytomaten mit starkem Fruchtbehang, Microgreens die wir sonst nur aus Samentüten kennen oder auch die Produkte der Marke BLU sind hier zu nennen.
Produktinnovationen die nach und nach mehr Beachtung finden
Nach Jahren der «Buchsbaumzünsler-bedingten» Reduktion der Verkaufsmengen, sehen wir wieder verstärkt Buchs am Point-of-Sale. Es gehören jedoch auch Pflanzen wie die Gartengerbera 'Garvinea' dazu oder die Girlandenhortensie 'Runaway Bride'.
Die Teams von Media Concept Schweiz und Gregg Marketing wünschen Ihnen weiterhin eine gute Verkaufssaison und wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen.
Autor
Robert Wacker
Geschäftsführer Media Concept Group
Robert Wacker arbeitet seit 1980 in der Grünen Branche. Seit 20 Jahren beschäftigt er sich mit der Entwicklung von Marketing- und Verkaufskonzepten für Züchter, Produzenten und den Einzelhandel. Als Verantwortlicher für alle internationalen Aktivitäten der Media Concept Group schreibt er regelmässig Beiträge für diesen Blog.